Sehenswertes / Besonderes

Bättelmatt
Hochtal mit dem Fluss Toce, der sich durch die Hochebene den Weg ins Tal bahnt

Riale
Riale oberste Walser Siedlung im Pomatt

    Wegbeschreibung Griespass - Riale

    Nachdem Sie die grandiose Rundsicht auf dem Griespass ausgiebig genossen haben, machen Sie sich auf den recht steilen Abstieg. In einigen Wegkehren geht es zuerst durch steile Grashänge, auf der «Mulattiera» ins Val Morasco. Teilweise über den gleichen Steinplattenweg, der noch im 19. Jahrhundert von bis zu hundert Säumern täglich benutzt wurde. Vorbei am Bättelmatthorn reicht der Ausblick ins Gebiet von Sabbione, das heute vor allem von Sommerskitouristen besucht wird. Nach der recht sumpfigen Bättelmatt wandern Sie in Kehren die Steilstufen hinab und kommen zum Stausee Lago di Morasco.

    Seit über einem halben Jahrhundert liegt unter den blaugrünen Fluten das alte Walser-
    dorf Moraschg begraben, einst die oberste Siedlung des Pomat. Auf einem Fahrsträss-
    chen geht es weiter dem See am östlichen Ufer entlang, bis zur Staumauer. Unterwegs kommen Sie an einem Gebäude mit einem Posten der italienischen Bergwacht vorbei. 


    Vom Staumauerweg haben Sie einen grandiosen Rundblick auf die vielen Berggipfel des oberen Val Formazzas; im Osten die Gipfelkette des Basodino und über dem Westufer das Ofenhorn, das Blinnenhorn und den Gorno di Ban. Unten im Talboden liegt neben dem Gebirgsbach Toce (Tosa), der hier seine lange Reise zum Lago Maggiore beginnt, ein Parkplatz für Wohnmobile und Personenwagen. Darunter, einige hundert Meter entfernt, erkennen Sie bereits die erste alte Walsersiedlung Riale.


    Mit einem letzten Rückblick über den See, hinauf zu den Bergketten des Griesgebiets, verabschieden Sie sich endgültig von dieser faszinierenden Alpenregion und beginnen die erlebnisreiche Wanderung durch das Pomat, dem berühmten alten Tal der Walsersiedlungen.


    Auf dieser Saumpfad-Etappe durchwandern Sie viele Weiler und Dörfer mit historischen Zeugnissen der Walsergeschichte und deren jahrhundertelangen Handelbeziehungen mit Italien. Über mehrere stufenförmige Talböden, mit zum Teil steilen Felsabbrüchen (Stalden), kommen Sie immer weiter hinunter, bis in die tiefliegende, ausgedehnte Schwemmebene des Gebirgsflusses Toce, wo Ihr südlichstes Sbrinz-Routenziel Domodossola liegt.


    Das erste Wegstück hinunter entlang des jungen Toce, bringt Sie in kurzer Zeit nach Riale. Diese Siedlung wird von den Pomattern auch heute noch «Chärbäch» genannt, weil sich hier der Talbach (Tosa, Toce) in einem rechten Winkel in der sumpfigen Wiesenebene kehrt («chert»). Der Ort ist von besonderer historischer Bedeutung für die Walser Siedlertätigkeit.
    Er wird auch als «Brutstätte» derselben in Dokumenten erwähnt. 1273 wanderten von hier aus zwei Brüder nach Rheinwald ins Bündnerland aus und begründeten die dortige Walserkolonie. Vorbei an einer Kirche, die nach der Seeaufstauung auf einem markanten Felsbuckel als Ersatz für die Kirche von Moraschg neu erbaut wurde, erreichen Sie die ersten charakteristischen schmalen HolzhäuserSpeicher und Ställe der alten Siedlung. 


    Am Ende der einzigen Gasse steht das alte Kirchlein von Riale mit einem hölzernen Brunnentrog, an dem Sie sich erfrischen können. Für eine gemütliche Rast stehen Ihnen eine rustikale Grottobar und ein kleines Restaurant zur Verfügung. Neben den alten Holzgebäuden fällt am Fahrsträsschen ein Steinhaus aus dem Jahr 1760 auf. Von hier aus könnten Sie auch über den Giacomo-Pass zurück ins tessinerische Bedrettotal Richtung Gotthard gelangen.


    Nächster Wegabschnitt: Riale - Ponte - Fondovalle